Ein Arte-Themenabend von Valentin Thurn und Karin de Miguel-Wessendorf
Im Auftrag des RBB
Rund ein Drittel aller Beschäftigten in Europa lebt in Unsicherheit. Obwohl sie Arbeit haben, teilweise sogar mehrere Jobs gleichzeitig, kommen sie nur knapp über die Runden. Sie bilden eine neue soziale Klasse, die Ökonomen das „Prekariat“ nennen. Die wachsende Angst vor der Armut führt zu einem Gefühl des sozialen Ausschlusses und auch zu Zweifeln an der Demokratie, in deren Folge populistische Parteien mehr Zulauf erhalten.
Nicht nur in Deutschland oder Frankreich wächst die Kluft zwischen arm und reich. Selbst in Schweden, das vielen noch als „Sozialparadies“ gilt, wird die soziale Schere immer größer. Jeder fünfte Rentner lebt dort unter der Armutsgrenze, Frauen sind besonders betroffen. In Spanien sind mehr als die Hälfte der unter 30jährigen prekär beschäftigt.
„Das Prekariat lebt immer hart am Rand der Verschuldung. Ein Fehler, eine Krankheit zum falschen Zeitpunkt, ein Unfall oder einem Familienmitglied passiert irgendwas, das kann das Ende bedeuten“, so der britische Wirtschaftswissenschaftler Guy Standing.
Welche Explosivität steckt in der neuen Klasse des Prekariats? Wie steht es um Europas sozialen Frieden? Welche Chancen und Herausforderungen gehen mit der Idee eines Grundeinkommens einher? Wie könnte man der großen Unsicherheit und der Polarisierung des politischen Systems entgegen wirken?
Karin de Miguel Wessendorf und Valentin Thurn spüren diesen Fragen in der Dokumentation „Abschied von der Mittelschicht – Die prekäre Gesellschaft“ nach und begleiten junge und alte Menschen aus verschiedenen Ländern Europas bei ihrem Alltag im „Prekariat“.
Redaktion RBB: Christian von Behr
Kamera: Frank Kranstedt, Erik Sick, Klemens Koscher, Antti Pylväs
Ton: Ralf Weber, Ute Haverkämper, Tobias Gerlach
Ralf Gromann, Viola Hellmann, Marcel Lepel, Michael Strohmann, Jule Vari
Schnitt: Kawe Vakil, Frédéric Sapart
Erstausstrahlung:
4. Februar 2020, 20.15 Uhr, ARTE
Wiederholung:
21. Februar 2020, 09.30 Uhr, ARTE
Online verfügbar:
Bis 18. April 2022 in der ARTE Mediathek.
Oder zu sehen auf YouTube.
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