Zeitraum: 2011 - 2020
Drei Beiträge von Florian Schneider für Quarks & Co. / WDR-Fernsehen
Redaktion WDR Claudia Heiss
Erstausstrahlung 22.10.2019, WDR
Wiederholung am 13. August 2020, WDR
In der Mediathek verfügbar bis 22.10.2024
Niemand wirft gerne Essen weg, und doch passiert es: Zuhause, im Supermarkt und bei den Herstellern. 18 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jedes Jahr in Deutschland in der Tonne. Quarks begibt sich auf die Suche und fragt, warum so viele gute Lebensmittel in den Containern der Supermärkte enden.
Ein Film von Lin Sternal
Im Auftrag von 3Sat, „Ab 18!“
Erstausstrahlung: 06.11.2017, 23:40 Uhr
Eine junge Frau verlässt ihre Heimatstadt in Ostpolen und zieht nach Deutschland.
Nun wendet sie sich mit einem Brief an eine alte Freundin in der Heimat um ihr zu erklären, was der tatsächliche Grund ihres Umzuges war…
Der Film erzählt die persönliche Geschichte von Ewa (25), einer polnischen Frau, die vor 6 Jahren ihr Kind abgetrieben hat und bis heute unter dieser schmerzhaften Erfahrung leidet. Schlimmer noch, als die traumatische Erfahrung selbst, ist für sie der gesellschaftliche Umgang mit diesem Thema. Ihre Kindheit und Jugend wurde von einem katholisch konservativen Umfeld geprägt, von dem sie trotz des Versuchs einer Emanzipation immer noch beeinflusst wird. Bis heute hat sie kaum einer Person von ihrer damaligen Entscheidung erzählt. Stattdessen hat sie ihrer Heimat den Rücken gekehrt und versucht das Erlebte zu verdrängen.
Redaktion: Nicole Baum, Udo Bremer (3Sat)
Ein Film von Karin de Miguel-Wessendorf
Im Auftrag des WDR
Erstausstrahlung: 10. November 2016 um 22:40 Uhr im WDR-Fernsehen
Das rheinische Braunkohlerevier ist die größte CO²-Quelle Europas. Der Tagebau verschlingt ganze Dörfer, und auch den Hambacher Forst. Dagegen regt sich Widerstand. Im Wald entstehen Baumhäuser, rund 30 Baumbesetzer versuchen eine Rodung des wertvollen Biotopes zu verhindern. Und die Bewohner der betroffenen Dörfer verlassen keineswegs alle kampflos ihre Heimat – einige bleiben, so lange sie können. Unterstützt werden sie von einer Bürgerinitiative im benachbarten Buir, und von 1000 Klimaaktivisten aus ganz Europa, die den Tagebau Garzweiler für einen Tag besetzen und den Braunkohleabbau symbolisch stoppen. Sie wollen ein Signal an die internationalen Klimagipfel senden: Beendet die klimaschädlichste Art der Energiegewinnung.
Der Energiekonzern RWE will bis ins Jahr 2045 Braunkohle abbauen, steht aber unter immer größerem Druck, seit auch kirchliche Gruppen und Lokalpolitiker sich dem Widerstand angeschlossen haben. Tag 7 hat die Klimakämpfer ein Jahr lang begleitet. Zum Beispiel Clumsy, der sich ein Baumhaus in 18 Metern Höhe gebaut hat. Seit vier Jahren lebt er in 18 Metern Höhe, um zu verhindern, dass die Bagger vorrücken: „Allein dadurch, dass ich auf dem Baumhaus lebe, bin ich schon im Weg“. Oder Lars Zimmer, einer der letzten Bewohner von Immerath. Die meisten Bewohner sind bereits umgesiedelt, doch er will seine Heimat nicht verlassen: „Wenn es mehr Widerstand gäbe, dann würde es RWE nicht ganz so leicht fallen, diese Dörfer hier dem Erdboden gleich zu machen.“ Und Antje Grothus aus Buir, wenige Kilometer vom Tagebau Hambach entfernt: „Wenn wir es nicht aufhalten können, werden die Bagger hier vor der Haustür stehen.“
Redaktion: Andrea Ernst (WDR)
Erstausstrahlung: Jeweils Donnerstag, 17. + 24.11.16 um 23:25 Uhr, WDR
Wiederholung am 30.07.17, 02:47, WDR
Erster Teil in der Kurzversion
„Ich werde jetzt Bäuerin! – Großer Traum, harter Alltag“,
30 Minuten: 10.08.17, 22:10 Uhr, Tag7, WDR
Zweiter Teil in der Kurzversion
„Ackern für den Lebenstraum – Die neue Lust auf Landwirtschaft“,
30 Minuten: 17.08.17, 22:10 Uhr, Tag7, WDR
Kurzversion „Geliebter Mist – Ackern für den Lebenstraum“,
30 Minuten: 13.08.17, 17:30, Gott und die Welt, ARD
Zwei Filme von Jessica Krauss & Insa Onken
Eine Koproduktion mit SCHNITTSTELLE KÖLN
Unsere Serie erzählt von Menschen, die raus wollen aus ihrer virtuellen Arbeitswelt und zurück in ein Leben, das nicht aus dem Zusammenhang gerissen erscheint.
In dem man zu Ende bringt, was man selbst begonnen hat, in dem man Verantwortung trägt und der Erfolg im wahrsten Sinne des Wortes greifbar ist. Kurz: Sie wollen Bauer werden.
Wir erzählen von Städtern, die den romantischen Traum vom Landleben umsetzen.
Von Quereinsteigern, die der erlernte Beruf nicht befriedigt und die als Landwirt komplett neu beginnen wollen. Und schließlich von denjenigen, die zwar mit Schaf und Schwein aufgewachsen sind, nun aber zum ersten Mal für ihren eigenen Hof verantwortlich sind. Von Menschen also, die aufbrechen, um das ganz große Abenteuer zu wagen: Ein neues Leben.
So unterschiedlich die Biografien der Neubeginnenden auch sind, so eint sie doch ihre Haltung zum Leben. Bewusst wollen sie es begehen, achtsam sein und nachhaltig wirtschaften.
Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Wer heute Bauer wird, braucht ein dickes Fell und gute Nerven. Viel Arbeit, wenig Freizeit, geringer gesellschaftlicher
Status, hohes finanzielles Risiko und die Abhängigkeit von Faktoren, die nicht zu kontrollieren sind: Wetter, Natur, Tiere – und nicht zu vergessen die europäische Bürokratie und König Kunde, der zwar immer anspruchsvoller aber gleichzeitig nicht freigiebiger wird.
Und so stehen die Neu-Landwirte alle vor der ethischen Herausforderung, einerseits rücksichtsvoll zu Mensch und Natur produzieren zu wollen, andererseits aber unter dem Preisdruck des Marktes oft zu Dingen gezwungen zu sein, die dieser Maxime entgegenlaufen.
Ein Traumberuf sieht anders aus, oder?
Redaktion: Angelika Wagner (WDR)
Ein Film von Karin de Miguel-Wessendorf und Valentin Thurn
Erstausstrahlung: 03.11. 2014, 20:15 Uhr, WDR
Wiederholung: 16.05.2015, RBB; 21.07.2015,
Phönix; 06.06.2015,17:00 Uhr; 07.06.2015,
10:15 Uhr und 08.06.2015 um 5:00 Uhr, HR
Die Milch im Supermarkt wird immer billiger. Für die Milchbauern heißt das: wachse oder weiche! Im letzten Jahrzehnt hat ein Drittel der deutschen Milchbauern aufgeben müssen – gleichzeitig hat die Zahl der Megabetriebe zugenommen. In XXL-Ställen stehen Hunderte von Kühen dicht nebeneinander. Damit sie Höchstleistungen erbringen, kommen die Tiere auch im Sommer nicht mehr auf die Weide.
Auch die Molkereien werden immer größer: Multinationale Konzerne wie Arla oder Friesland-Campina haben die kleinen regionalen Molkereien übernommen und exportieren Milch bis nach China. Doch auch sie sind abhängig vom Preisdiktat der Supermärkte, in erster Linie von Aldi oder Lidl. „Die Verbraucher sind nicht ehrlich zu sich“, kritisiert ein Landwirt aus Kleve am Niederrhein. „Sie sagen uns, sie seien bereit mehr für Bio- und regionale Lebensmittel auszugeben, doch dann treffen wir sie alle bei ALDI an der Kasse.“ Er hält das Bauernsterben für unabwendbar, nur große Betriebe seien wettbewerbsfähig: „Mit der romantischen Landwirtschaft, wie wir sie vor 20, 30 Jahren hatten, kommen wir nicht weiter. Die harte Wirklichkeit ist, es wird nur derjenige überleben, der die Kosten im Griff hat.“
Doch einige kleine Milchbauern wagen es, sich gegen die Konzentrationswelle auf dem Milchmarkt aufzulehnen: Sie setzen auf direkte Vermarktung zu besseren Preisen. Zum Beispiel ein Bauer aus dem Kreis Soest, der mit anderen eine Bauernmolkerei gegründet hat, um sich vom Preisdiktat der Giganten zu lösen.
Oder eine junge Bäuerin aus dem Siegerland: „Schon in der Ausbildung wird uns nahegelegt, dass wir in größere Ställe investieren sollen. Aber ich wünsche mir eine Landwirtschaft in Familienhand, in der jedes Tier nicht nur eine Nummer ist.“ Im März 2015 wird der letzte Schutz für die Kleinbauern fallen: mit dem EU-weiten Ende der Milchquote. Wenn der Milchmarkt liberalisiert wird, fürchten viele einen neuen Preisverfall. Es ist ein Kampf David gegen Goliath, denn auf die Unterstützung von Bauernverband und Bundesregierung brauchen sie nicht zu hoffen. Die haben sich längst entschieden, dass eine moderne Landwirtschaft nur in Großstrukturen funktionieren kann.
Redaktion: Angelika Wagner, Andrea Ernst (WDR)
Eine Koproduktion mit SCHNITTSTELLE KÖLN
Erstausstrahlung: 13.05.2013, 22:45 Uhr, ARD
Wiederholung: 14.06.2015, 16:15 Uhr, WDR und 20.06.2015, 09:30 Uhr, WDR
Mehr als die Hälfte aller Lebensmittel landet im Müll! Mit diesem Ergebnis schockierte die Dokumentation „Taste the Waste“ (2011) und löste eine heftige, öffentliche Debatte aus. Große Pläne werden seither geschmiedet. Bis 2020 will Bundesernährungsministerin Ilse Aigner erreichen, dass in Deutschland nur noch halb so viele Lebensmittel weggeworfen werden wie heute. Konkrete politische Schritte gibt es aber bisher nur wenige. Warum tritt der Gesetzgeber in Deutschland im Gegensatz zu anderen europäischen Regierungen nur mit eher unverbindlichen Appellen an die Öffentlichkeit?
„Das Wegwerfen lohnt sich für die Unternehmen leider allzu oft, weil die Nahrungsmittel so billig sind und die Arbeitskraft so teuer“, sagt Ernährungsexperte Prof. Guido Ritter von der Fachhochschule Münster.
Warum ist das so? Valentin Thurn hakt nach und sucht in ganz Europa nach Lösungen. Dabei trifft er auf viele Menschen, die bei dieser wichtigen Zukunftsfrage nicht mehr auf die Politik warten wollen. Zum Beispiel Familie Kotzur aus Ludwigsburg, die mit einem Abfalltagbuch herausfinden will, wie weit sie ihren Essensmüll verringern kann. „Das hat uns erst so richtig bewusst gemacht, was wir täglich in den Mülleimer schmeißen!“
Auch Unternehmen in Holland, England, Dänemark, Deutschland und in der Ukraine suchen Lösungen: Eine Karottensaft-Fabrik nutzt auch die kleinen Karotten, die bislang aussortiert wurden, pfiffige Designerinnen verwerten unter dem Label „Culinary Misfits“ originell gewachsenes Gemüse, das der Handel so nicht akzeptiert, einzelne Supermärkte machen keine Ramsch-Angebote mehr, die die Kunden dazu verführen, mehr zu kaufen, als sie brauchen. Landwirte und Köche produzieren und fertigen nach der Maxime: „Feed the clients, not the bins!“ – „Füttert die Kunden, nicht die Mülltonnen!“. Aber reicht der gute Wille Einzelner?
Ein Film von Frank Bowinkelmann und Valentin Thurn
Produziert für ARTE und NDR
Erstausstrahlung: 09.01.2014, 21:45 Uhr, ARTE
Wiederholung:
20.02.2015, 21.45 Uhr, ARTE
02.11.2019, 22.40 Uhr, ARTE
Eine Kurzfassung des Themas, „Antibiotika in der Tierhaltung“, Magazinbeitrag für „W wie Wissen“, wurde am 12.05.2013 ausgestrahlt
„Wir müssen die Möglichkeit haben, auf Antibiotika zurückzugreifen, wenn Tiere tatsächlich krank werden oder eine Grippe in die Gruppe rein kommt.“ Dieses Argument hört man immer wieder von Landwirten, wenn man sie fragt, warum in der Tiermast so viele Antibiotika eingesetzt werden. Über 1700 Tonnen pro Jahr sind es allein in Deutschland – fast siebenmal so viel wie in den Krankenhäusern. In Frankreich ist der Einsatz von Antibiotika sogar doppelt so hoch, pro Kilo erzeugtem Fleisch. Die Folge: In den Tierställen bilden sich gefährliche resistente Keime. Vor allem zwei Erreger finden sich immer häufiger auf unseren Lebensmitteln: so genannte MRSA und ESBL-bildende Keime. Beide Erreger sind multiresistent, das heißt viele Antibiotika sind gegen sie wirkungslos. Nicht nur für Landwirte, die im Stall direkten Kontakt mit den Keimen haben, stellen sie eine Gefahr dar. Wissenschaftler fanden die Bakterien auf Fleisch – und sogar auf Gemüse. Wie kommen die Keime dorthin? Was passiert wenn wir sie mit der Nahrung aufnehmen? Frank Bowinkelmann und Valentin Thurn wollen diese Fragen beantworten. Zu Wort kommen Wissenschaftler, Bauern, Tier- und Humanmediziner in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden.
Ein Fim von Karin de Miguel Wessendorf
Im Auftrag von ZDF und ARTE
Erstausstrahlung: 01.10.2013 um 20.15 Uhr, ARTE
Kein Wohlstand ohne Wachstum. So lautet bisher das Credo von Wirtschaft und Politik. Ein stetiges Wirtschaftswachstum gilt als Garantie für Arbeitsplätze und für die Lebensqualität der Bevölkerung. Wer an dem Wachstumsdogma zweifelt, wird als realitätsfremd belächelt.
Doch Wirtschaftskrise und Klimawandel haben diesen Glauben erschüttert. Bevölkerungsexplosion, Energiekrise und Umweltbelastung sind Probleme, die sich nicht länger verdrängen lassen. Wenn alle Menschen auf der Erde so leben würden wie die Deutschen, bräuchten wir schon heute die Ressourcen von drei Planeten. Immer mehr Menschen sind der Überzeugung: grenzenloses Wachstum ist in einer Welt begrenzter Ressourcen nicht möglich.
Trotz Steigerung des Bruttoinlandsproduktes ist die persönliche Lebenszufriedenheit in den Industrieländern seit den siebziger Jahren nicht mehr gewachsen. Kann es sein, dass unsere Konsumgesellschaft das Versprechen vom Glück nicht hält? Was brauchen wir wirklich, um ein gutes Leben zu führen?
Wir begleiten die Autorin, die der Frage nachgeht: „Was muss ich ändern, damit mein Lebensstil zukunftsfähig ist? Und worauf kann ich verzichten ohne Verlust an Lebensqualität?“ Karin de Miguel Wessendorf begibt sich auf eine Reise durch Europa. Sie besucht Menschen, Intitiativen und Unternehmen die erkannt haben, dass Wirtschaftswachstum nicht das Maß aller Dinge sein kann.
Der demographische Wandel, die begrenzten Ressourcen des Planeten und die aktuellen Wirtschaftskrisen sorgen ohnehin für eine Wachstumsbremse, ob wir es nun wollen oder nicht. Höchste Zeit, umzudenken und den Ausstieg aus dem zerstörerischen Wachstum selbst zu steuern. Eine Bewegung ist entstanden, die nach Alternativen sucht. Statt in die Opferrolle zu verfallen, arbeiten Unternehmer, Politiker, Wissenschaftler und Aktivisten in Theorie und Praxis am Aufbau einer „Postwachstumsgesellschaft“ – einer Gesellschaft in der ein besseres Leben für Mensch und Umwelt auf lange Sicht möglich sein soll.
Auf ihrer Reise stellt die Autorin fest, dass die Suche nach einem nachhaltigen Lebensstil nicht unbedingt Verzicht bedeuten muss, in vielen Fällen ist es sogar ein Gewinn an Lebensqualität.
Ausführliche Hintergrundinformationen sowie die Möglichkeit, aktiv mitzudiskutieren, finden sich auf der Facebookseite zum Film.