Gegen den Hunger

Gegen den Hunger (30 Minuten)
eine Kurzfassung und Erweiterung von Weizen als Waffe

TV-Premiere: Mittwoch, 21. Dezember 2022, 22:15 Uhr im WDR Fernsehen

Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat viel verändert. Er hat auch eine der schwersten humanitären Krisen seit dem Zweiten Weltkrieg ausgelöst. Diese Reportage widmet sich der schicksalshaften Verbindung von zwei Ländern – die klar macht, wie anfällig das internationale Lebensmittelsystem ist. Und wie fatal die Folgen. Da ist zum einen die Ukraine im Osten Europas und dann Mauretanien im Nordwesten Afrikas. Mauretanien hat bislang Getreide aus der Ukraine importiert, um seine Menschen zu ernähren. Die Ukraine hat bis vor dem Krieg gutes Geld damit verdient, ihr Korn in alle Welt zu exportieren. Doch diese Gewissheiten sind Vergangenheit: Viele ukrainische Landwirte sind unter Beschuss geraten, so wie Nadja Ivanova in der Nähe von Mykolajiw. Sie haben einen Teil ihrer Ernte verloren. Zudem können sie ihr Getreide nicht verkaufen, über die Schwarzmeerhäfen kann das Land bei weitem nicht mehr so viel exportieren wie früher. Russland hatte monatelang das Auslaufen von Schiffen sogar ganz blockiert. Die Preise im Land sind im Keller, während sie weltweit steigen. „Es ist schmerzhaft für den Rest der Welt und für uns: Für die einen ist es Essen und für uns ist es Geld, um voranzukommen und weiterzuarbeiten“, sagt Nadja Ivanova. Tausende Kilometer entfernt hungern Menschen, unter anderem in Mauretanien, einem der ärmsten Länder der Welt. Seit der Hafenblockade in der Ukraine kommen hier die Importe nicht mehr an. Stattdessen sammeln am Straßenrand Frauen den Weizen, der von vorbeifahrenden LKWs herabfällt aus dem Staub. Eine davon ist Fatimetou. Mit den Körnern, die sie hier findet, versucht sie, sich und ihre Tochter am Leben zu halten. „Wir haben niemanden gefunden, der uns ernährt, also versuchen wir, uns selbst zu ernähren.“ Und auch in der Ukraine sind an vielen Orten Lebensmittel knapp geworden. Wir sind bei einem Landwirt nahe der russischen Grenze. Der Betrieb hatte bis vor wenigen Wochen 2.000 Kühe. Aber die meisten wurden bei einem Bombenangriff getötet. Jetzt gibt es hier wenige Kühe, kaum Futter für die Tiere und keine Milch für die Menschen. Auch Hilfslieferungen mit Lebensmitteln kommen nicht durch, weil die Brücken und Straßen zerstört sind. Im Rahmen der WDR Charity Aktion „Der Westen hilft. Gemeinsam gegen den Hunger in der Welt“ porträtiert diese Reportage Menschen aus zwei Ländern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch voneinander abhängen. Sie zeigt Menschen, die gegen den Hunger und gegen das Verhungern kämpfen. Die versuchen sich am Leben zu halten und diese Krise zu überstehen – dabei sind sie wütend und traurig aber auch erfindungsreich und kreativ.
 
Der Film wird zwei Tage vor Erstausstrahlung in der WDR-Mediathek verfügbar sein!
Den Link dazu wird auf allen Social Media Kanälen von THURNFILM veröffentlicht. Hier geht es zur Programmvorschau.
 
Zusätzliche Informationen:
Autorin: Tatjana Mischke
Redaktion: Nicole Ripperda, Beate Schlanstein (WDR)                                                                              Musik: Sascha Blank                                                                                                                                    Schnitt: Max Narkovic