
Der Dokumentarfilm THE TRILLION DOLLAR CASE zeigt den beispiellosen Kampf junger Menschen und kleiner Nationen des Südpazifiks vor dem höchsten Gericht der Welt, dem Internationalen Gerichtshof (IGH). Dieser soll mit einem Urteil die Industrieländer zur Verantwortung für den Klimawandel ziehen und möglicherweise Billionen an Reparationen für den Globalen Süden bereitzustellen. Initiiert wurde das Verfahren durch 27 Jurastudierende der University of the South Pacific, von den Inseln, die wohl als erste durch die steigenden Meeresspiegel und häufigeren Stürme unbewohnbar werden.
Der größte Prozess der Menschheitsgeschichte begann mit einer Anhörung im Dezember 2024 in Den Haag. Wie nicht anders zu erwarten, wehren sich die Verursacher aus dem globalen Norden gegen Schadenersatz-Forderungen. Die USA oder Deutschland wollen kein Geld für Emissionen aus der Vergangenheit zahlen. Die
jungen Rechtsstudenten stehen vor einem Gegner, der es gewohnt ist, auf dem internationalen Parkett zu kämpfen. Woher nehmen sie ihren Mut und ihre Kraft, dennoch weiterzukämpfen?
Einen ersten Erfolg konnten sie bereits erringen: Ihr Wunsch nach Klimagerechtigkeit hatte 2023 die UN-Generalversammlung überzeugt und führte zu einer Resolution, die die Weltgemeinschaft zum Handeln gegen den Klimawandel aufforderte.
Im Zentrum des Films stehen die Protagonist*innen Vishal aus Fidschi und Jule aus Deutschland. Beide engagieren sich für Gerechtigkeit und Entschädigung für die Klimaschäden in Entwicklungsländern. Die Geschichte folgt ihrem Kampf, entscheidende Zeugenaussagen vor den IGH zu bringen, um die Erfolgsaussichten des Verfahrens zu steigern. Ihre Reise führt sie durch die Welt der internationalen Diplomatie, wo sie auf mächtige Gegner treffen, darunter Industriestaaten und Ölkonzerne, die milliardenschwere Reparationszahlungen vermeiden wollen. Lobbyist*innen und Diplomat*innen großer Nationen versuchen die Stimmen der kleinen Inselstaaten zu beeinflussen, während die Juristinnen Anne-Sophie und Lee-Anne aus Vanuatu gegen solche Einflüsse kämpfen.
Schauplätze des Films sind der Peace Palace in Den Haag, der als symbolträchtiger Sitz des IGH eine wichtige Rolle spielt, sowie das „Schachzimmer“ des Globalen Südens. Dort besprechen Vertreter Vanuatus und die jungen Aktivisten ihre taktischen Schritte und kontern strategisch die Argumente der großen Industrieländer vor Gericht. Ein exklusiver Einblick in die diplomatischen Machtkämpfe verdeutlicht, wie komplex die Prozesse um Klimagerechtigkeit auf internationaler Ebene sind.
Der Film begleitet die Protagonist*innen nicht nur bei den mündlichen Anhörungen, sondern auch in ihrem Alltag und ihren persönlichen Kämpfen, die sich aus den ungleichen Lebensbedingungen des Globalen Nordens und Südens ergeben. Mit THE TRILLION DOLLAR CASE dokumentiert Regisseur Felix Golenko das Ringen um Gerechtigkeit und eine zukunftsweisende Klimapolitik. Der Film verzichtet auf ein moralisches Urteil und zeigt
stattdessen den Optimismus junger Menschen, die mit Entschlossenheit und Hoffnung die Verantwortung für kommende Generationen einfordern. Unterstützt wird das Werk durch exklusive Interviewsequenzen mit Richter*innen und historischen Einschüben, die den Kontext und die Bedeutung des Gerichtsverfahrens verdeutlichen.
THURNFILM, eine unabhängige Produktionsfirma für Dokumentarfilme,
wurde im Jahr 2003 von Valentin Thurn gegründet.