Vom Wegwerfkalb zum Alpenretter

TV-Premiere ist am Dienstag, den 17.9. auf Arte um 19.40 Uhr.

„Vom Wegwerfkalb zum Alpenretter“ wird auf dem diesjährigen NaturVision Filmfestival 2024 gezeigt. Mehr Infos und Tickets gibt’s hier.

Damit die Kuh Milch gibt, muss sie ein Kalb auf die Welt bringen. Doch während das weibliche Kalb später selbst einmal Milchkuh wird, ist das männliche nur ein Abfallprodukt der Milchindustrie. Gerade die Kälber der Hochleistungskühe sind ein Problem. Auf Milch gezüchtet, setzen sie kaum Fleisch an. Sie landen in hochspezialisierten Mastanlagen, oft außerhalb der EU. Doch Milchbauer Marcel Renz hat sich vorgenommen etwas zu ändern und eine Initiative gegründet: „Weiderind vom Bodensee“. Mit einer kleine Gruppe von Landwirten, Gastronomen und dem Einzelhandel, versucht er das System zu ändern. Doch es braucht auch die Bereitschaft des Kunden etwas mehr zu bezahlen. Diese Bereitschaft haben die Kunden von Hannes Hönegger reichlich. Dazu gehören Tim Mälzer oder die Profikader vom BVB oder RB Leipzig. Der gelernte Metzgers arbeitet mit kleinen, traditionellen Bio-Höfen zusammen. Deren Kühe sind althergebrachte sogenannte Zweitnutzungsrassen. Kuh und Kälber eigenen sich für Milch, wie für Fleischproduktion, so wie früher. Dafür ernähren sie sich fast ausschließlich von dem, was auf den Weiden wächst. Weiden und Almen der Alpen sind auch das verbindende Element aller Protagonisten, vom Allgäu bis nach Südtirol. Und genau hier liegt auch die Chance auf eine nachhaltigere Landwirtschaft.Thomas Zanon mästet auf seiner Alm eine kleine Herde Stierkälber die er aus der Milchwirtschaft gerettet hat. Hauptberuflich ist er jedoch Juniorprofessor für Nutztierhaltung an der Uni Bozen. Wenn man alle Faktoren mit einbezieht, sagt er, dann ist Milch keinesfalls schlechter wie Milchersatzprodukte aus Hafer oder Soja. Und so findet die Rettung der Stierkälber mit einem neuen Ansatz für nachhaltige Milchproduktion zusammen.

Ein Film von Stephan Jakel. Kamera: Frank Becht, Birgit Auer, Schnitt: Oliver Held, Redaktion: Caroline Wenzel, Joana Jäschke, Eine Produktion von ThurnFilm GmbH. Im Auftrag des SWR