
Stadtbewohner auf der ganzen Welt leiden unter steigenden Preisen für Wohnungen. Ob London, Paris, oder auch Berlin: Ganze Viertel der Metropolen werden zu „Investorenghettos“ wo Wohnungen als Spekulationsobjekt kaum oder gar nicht bewohnt werden. Wo Wolkenkratzer und Prestigeprojekte aus dem Boden gestampft werden.
Denn die Baubranche hat in den letzten 20 Jahren grauenhaftes erreicht: Grauenhaft für die Natur durch den Ressourcenverbrauch, grauenhaft für die Innenstädte, überall nur gesichtslose Blöcke aus Glas, Stahl und Luxuswohnungen. Die Baubranche ist schuld an den verödeten Innenstädten – nicht der Onlinewandel.
„Die Wohnungskrise ist eines der drängendsten Probleme Europas“, sagt Maria Mazzucato, Wirtschaftswissenschaftlerin aus London. Sie sitzt in einem Büro in London. Die großen Städte wachsen. Barcelona, Paris, London – hier wuchs die Bevölkerung in den letzten 10 Jahren über 15%.
„Der Boden in den Städten wird einfach an den Meistbietenden verkauft. Aber Boden, unsere Scholle, das darf kein Spekulationsobjekt sein. Das ist die Erde auf der wir leben. Irgendwo hat unser System einen mächtigen Knacks bekommen. Irgendwo sind wir falsch abgebogen.“
Dieser Film führt den Zuschauer zu den Hotspots der Wohnungskrise in Europas Metropolen. Zu den Orten, an denen es brennt – nicht nur im übertragenen Sinne. Wo ganze Familien von einem auf den anderen Tag auf der Straße stehen, Wohnviertel abgerissen werden, um Platz zu schaffen, aber auch an Orte, an denen Wege aus der Krise sichtbar werden. Gleichzeitig erklärt er, wie es so weit kommen konnte. Wie es so weit kommen konnte, dass ein so kostbares Gut wie Boden in den Innenstädten Deutschlands und Europas zum Spekulationsobjekt wurde – und auch, wer dafür verantwortlich ist.
Regie: Johan v. Mirbach, Redaktion: Kathrin Bronnert (NDR/Arte), Ko-Produzent: Peter Drössler (Flairfilm, Wien)
THURNFILM, eine unabhängige Produktionsfirma für Dokumentarfilme,
wurde im Jahr 2003 von Valentin Thurn gegründet.