The Second Life

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Trailer▪️Webseite ▪️ DOK.fest München ▪️ Museum für Naturkunde, Berlin
Der Film ist in den folgenden Sprachen auf Vimeo verfügbar:
Deutsch▪️Englisch▪️Französisch▪️Italienisch

Der Film

Ein abendfüllender Dokumentarfilm von Davide Gambino
Eine Koproduktion mit Mon Amour Films, Italien und Take Five, Belgien
Teilnehmer der Documentary Campus Masterschool 2016

Weltpremiere auf dem DOK.fest München Mai 2020
Bundesweiter Kinostart 21.04.2022

Wir begleiten drei Weltklasse-Präparatoren bei den Vorbereitungen zur Taxidermy Championshops. Ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Leben und Tod, Mensch und Umwelt, Natürlichkeit und Künstlichkeit.

Der Irrglaube ist weit verbreitet, Präparatoren seien Wilderer, die in kleinen und dunklen Räumen zwischen Eingeweiden und Knochen arbeiten, eine makabre Faszination für den Tod hegen und ihre Häuser mit großen Jagdtrophäen schmücken. Wir wissen kaum etwas über diese komplexe Kulturtechnik und die Menschen, die sie beherrschen und tagtäglich an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Kunst und Wissenschaft arbeiten. In diesem Film folgen wir drei Weltklasse-Präparatoren Robert Stein, Maurizio Gattabria und Christophe de Mey die für Naturhistorischen Museen in Rom, Berlin und Brüssel arbeiten und sich als Hüter eines wichtigen Teils unseres kulturellen Erbes betrachten. Obwohl sie einander noch nicht persönlich kennen gelernt haben, teilen sie doch die gleiche Überzeugung: Dass die gesellschaftliche Distanz zur Natur mithilfe präparierter Tiere überwunden werden kann. Die drei bereiten sich auf die European Taxidermy Championships 2018 vor, die wichtigste Meisterschaft ihrer Karriere. Während dies die letzte Chance für Maurizio ist, der 2018 in den Ruhestand geht, zu gewinnen, nimmt Christophe zum ersten Mal teil. Für Robert ist der Europameister-Titel der letzte, der in seiner Sammlung internationaler Auszeichnungen noch fehlt. Der Film wird zu einem faszinierenden Wechselspiel zwischen Leben und Tod, Mensch
und Umwelt, Natürlichkeit und Künstlichkeit.

Credits

Autor und Regisseur: Davide Gambino
Erste Kamera: Dieter Stürmer
Zweite Kamera: Michael Springer, Pascal Colson, Francesco Scazzosi
Ton: Manuel Ernst, Jule Cramer
Zusätzlicher Ton: Axel Schmidt
Musik: Jan Swerts
Schnitt: Simon Arazi, Christelle Berry
Schnittassistenz: Romain Waterlot, Samira El Mouzghibati, Juliette Kergoat
Zusätzliche Editoren: Chiara De Cunto, Gabriele Gismondi
Redaktion: Isabelle Christiaens (RTBF)
Protagonisten: Maurizio Gattabria, Robert Stein, Christophe de Mey
Voice Over Artist: Caroline Donnelly (EN), Katharina Thalbach (GER), Daniele Denie (FR)
Sound Editing: Lise Bouches
Assistierende Sound Editor: Arthur Meeus de Kemmeter, Hugo Mariman
Sound Consultant: Gianluca Donati
Sound Mix: Jean-François Levillain
Skript editing /Autor voice over Petronilla: Lukas Roegler
Motion Graphics Designer: Amir Borenstein
Ausführender Produzent: Thurnfilm – Valentin Thurn
Co-Produzenten: Take Five – Alon Knoll, Gregory Zalcman / Mon Amour Films – Ruggero di Maggio, Davide Gambino
Line Producer: Laura-Johanne Zimmermann
Location Unit Managers: Philipp Griess, Lukas Roegler, Katrien Feyaerts, Daniele Fabrizi, Guiseppe Garasto, Stefan Pfeiffer
Produktion Assistenten: Muriel Breier, Tamina Moana Soell, Corinna Poetter, Guillaume Imbert, Silvia Miola, Ruggero Cusimano
Produktions-Buchhaltung: Boris Dillen, Eric Jaminet, Marco li Puma
Rechtsbeistand: Christian Füllgraf, JVM/Eric Jooris, Donatella Mugnano
Zusätzlicher Skript Editor: Sebastian Stobbe
Color Grading: Franck Ravel
Italienische Übersetzung: Ester lo Biundo
Deutsche Übersetzung: Lukas Roegler
Niederländische Übersetzung: Marie-Eve Cosemans

Mit Unterstützung von: Die Beauftragte für Kultur und Medien, sicilia film commission
Co-Poduktion: RTBF.be
In Zusammenarbeit mit: WDR, arte, Belgian Tax Shelter
Nationaler Kinovertrieb: realfiction
Weltvertrieb: NEWDOCS

Trailer

Die Protagonisten

ROBERT STEIN

PRÄPERATOR AM MUSEUM FÜR NATURKUNDE, BERLIN

Robert ist ein preisgekrönter Tierpräparator. Seit 2004 hat er regelmäßig an Taxidermie-Meisterschaften teilgenommen und gewann mehrere Europa- und Welttitel mit seinen Vogel Präparaten. 2012 gewann er den Titel „Best of Show“ mit einem kletternden Kea. Er liebt Vögel seit seiner Kindheit. Dadurch hat er ein enormes Verständnis für die Bewegungen von Vögeln und kann dies meisterhaft in seinen Präparaten umsetzen.

CHRISTOPHE DE MEY

PRÄPARATOR AM MUSÉE DES SCIENCES NATURELLES, BRÜSSEL

Christophe arbeitet als Präparator für wissenschaftliche Sammlungen und Museumsausstellungen. Er sucht nach den Emotionen, die direkt vom Tier zurückkommen, dem er ein zweites Leben schenken möchte. Christophe hat eine besondere Leidenschaft und Verbindung zu Großkatzen, aber jedes einzelne Tier hat eine symbolische Geschichte, die er versucht, in der Zeit einzufrieren. Eine Ehe zwischen Mensch und Tier.

MAURIZIO GATTABRIA

PRÄPARATOR AM STÄDTISCHEN MUSEUM FÜR ZOOLOGIE, ROM

Geboren in einem süditalienischen Dorf, wuchs Maurizio zwischen Blumen, Eidechsen und Schmetterlingen auf. Die Taxidermie ist seine Art, Geschichten zu erzählen, und in den letzten 40 Jahren arbeitete er am Städtischen Museum für Zoologie in Rom. Er nahm an mehreren internationalen Wettbewerben teil und gewann Preise wie „Dritter in Europa“ bei der Meisterschaft in Dortmund und „Best of Category“ bei der Weltmeisterschaft in Springfield, USA. Da er in der Lage ist, mit Reptilien, Vögeln, Fischen und Säugetieren zu arbeiten, gilt er als der italienische Zauberer der Taxidermie, aber er sagt immer wieder, dass man „von der Wiege bis zur Bahre immer lernt“.

Director's Note

Wir Menschen glauben, dass wir den Planeten kontrollieren und beherrschen. Aber je mehr wir das Ökosystem in Frage stellen, desto mehr Bedrohungen entstehen durch die Natur. Je mehr wir herausfinden, dass wir nicht die Herren der Welt sind, desto mehr entdecken wir, dass wir Tiere unter anderen Arten sind, um uns schließlich bewusst zu werden, dass unser Schicksal miteinander verbunden ist.

Die Taxidermie ist ein umstrittener und geheimnisvoller Beruf, der das Aufeinandertreffen menschlicher Widersprüche perfekt verdeutlicht. Einerseits offenbart sie die menschliche Fantasie, über Leben und Tod zu herrschen, andererseits stellt sie eine eigentümliche Brücke zwischen Mensch und Tierwelt dar.

Museumspräparatoren erschaffen mit ihren geschickten Händen die Illusion eben jenes Lebens, das von anderen Menschenhänden zerstört wurde. Je mehr wir beobachten, wie Präparatoren versuchen, ihren Tierexemplaren wieder Leben einzuhauchen, desto mehr spüren wir einen magischen und geheimen Pakt zwischen ihnen, desto deutlicher hören wir eine Stimme aus dem Tod, die uns daran erinnert: „Wenn wir sterben, stirbst du auch“.

Besonderen Dank an